Aus Sicht der GRÜNEN im Landtag ist die heute von Kultusminister Lorz bekanntgegebene Entscheidung zum bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht richtig: „Die Landesregierung hatte Ditib auf der Basis unabhängiger Gutachten Auflagen gemacht, die bis zum 31. Dezember 2018 erfüllt werden mussten. Diese sind bis heute nur zum Teil erfüllt. Es ist daher richtig, dass die Landesregierung entschieden hat, den Islamischen Religionsunterricht auf die bisherigen Standorte und auf die Jahrgangsstufen 1 bis 6 zu beschränken, zugleich aber ein Angebot für muslimische Schülerinnen und Schüler garantiert“, erklärt Katrin Schleenbecker, Sprecherin für Religion der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Außerdem soll im Rahmen eines Schulversuchs ein neues Unterrichtsangebot in alleiniger staatlicher Verantwortung ab der Klasse 7 an ausgewählten Standorten erprobt werden. Wichtig ist uns, dass noch in diesem Jahr endgültig entschieden wird, ob die Kooperation mit Ditib fortgesetzt werden kann.“
„Für uns ist klar: Es muss sichergestellt sein, dass kein fremder Staat auf hessischen Unterricht in irgendeiner Weise Einfluss nehmen kann. Aber ohne eine Religionsgemeinschaft als Partnerin kann es keinen bekenntnisorientierten Religionsunterricht geben“, so Schleenbecker weiter. „Wichtig ist uns festzuhalten, dass der Islamische Religionsunterricht bislang ohne Beanstandung abgelaufen ist. In Hessen erteilen Lehrerinnen und Lehrer den islamischen Religionsunterricht, die auf die Landesverfassung vereidigte Beamte sind und nach vom Kultusministerium erarbeiteten Lehrplänen unterrichten.“
„Die Zusammenarbeit mit Ditib und Ahmadiyya war und ist – angesichts der Struktur der islamischen Gemeinden, die über keine zentralen Organisationen verfügen – die größtmögliche Annäherung an die Organisation des christlichen Religionsunterrichts mit den evangelischen und katholischen Kirchen. Wir halten es nicht für erstrebenswert, den Religionsunterricht für Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens anders zu organisieren als für Schülerinnen und Schüler christlichen oder jüdischen Glaubens. Religionskunde für die einen und bekenntnisorientierter Religionsunterricht für die anderen wäre allenfalls die zweitbeste Lösung.“